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Bürgermeister-News Dezember 2022

Bürgermeister Andreas Bovenschulte sitzt an seinem Schreibtisch.

Liebe Bremerinnen und Bremer, liebe Bremerhavenerinnen und Bremerhavener,

obwohl ich seit meiner Studentenzeit in Bremen lebe, mit der Stadt fest verwurzelt bin und als Bürgermeister in den letzten drei Jahren jedes Quartier mindestens einmal besucht habe, obwohl ich mir eine Vielzahl von Betrieben angesehen habe und häufig bei Betriebsversammlungen zu Gast war – trotzdem gibt es immer wieder etwas, das mich überrascht. Zuletzt die Firma Thermo Fisher am Bremer Flughafen, die sich seit immerhin 75 Jahren der Entwicklung und Produktion von Massenspektrometern verschrieben hat.

75 Jahre Thermo Fisher in Bremen.

Massenspektrometer, das sind hochempfindliche Analysegeräte, mit denen sich die Zusammensetzung von Gasen bestimmen lassen. Ob in der Archäologie, den Klimawissenschaften oder der Geologie – in den Naturwissenschaften sind Massenspektrometer unverzichtbar. Gleich zwei Firmen gibt es in Bremen, die solche Geräte bauen. Mit Zulieferern hängen insgesamt fast 2.000 Jobs davon ab. Bremen wird deshalb völlig zu Recht "die inoffizielle Hauptstadt der Massenspektrometer" genannt. Ich finde: Es gibt schlechtere Titel! Aber ich wette: Außerhalb Bremens haben die meisten davon noch nie etwas gehört.

Dass wir mit Schiffen und Häfen viel zu tun haben, mit Autos und Stahl, mit Bier und Kaffee – das wissen noch die meisten in Deutschland. Dass wir einer der größten Luft- und Raumfahrtstandorte Europas sind – das ist schon weniger bekannt. Obwohl in dieser Branche mehr als 140 Unternehmen und 20 wissenschaftliche Institute einen Jahresumsatz von vier Milliarden Euro erwirtschaften und 12.000 Menschen beschäftigen.

Aber dass die bremische Wissenschaft aktuell unter dem Titel "Human on Mars" die nachhaltige Besiedelung des Planeten erforscht, dass wir bei Robotik und Künstlicher Intelligenz ganz viel vorzuweisen haben, dass der amtierende Weltmeister im Roboter-Fußball aus Bremen kommt, dass unter unseren vielen Technologiefirmen sogar der ein oder andere Weltmarktführer ist und dass wir eben die inoffizielle Hauptstadt der Massenspektrometer sind – das alles wissen nur ganz wenige. Übrigens: Ich glaube, auch in Bremen und Bremerhaven ist die Anzahl derjenigen, die das wissen, noch ausbaufähig.

Ich habe mir vorgenommen, daran etwas zu ändern und die Erfolge der heimischen Wirtschaft und Wissenschaft offensiver zu benennen. Zuletzt konnte ich das beim Wirtschaftsempfang der Handelskammer, bei dem auch mein Kollege Hendrik Wüst aus Nordrhein-Westfalen zu Gast war. Warum nicht darüber reden, dass Bremen weit mehr ist als Mercedes, Beck's und Werder? Warum nicht immer wieder aufzählen, was wir an der Weser sonst noch zu bieten haben?

Wir haben uns im Senat in jedem Fall entschlossen, Wirtschaft und Wissenschaft weiter zu unterstützen, so dass sie möglichst sogar gestärkt aus den aktuellen Krisen hervorgehen. Nur so lassen sich die Arbeitsplätze und damit auch der soziale Zusammenhalt in unserem Land dauerhaft bewahren. Genau deshalb haben wir als Land unseren drei Milliarden Euro schweren Modernisierungsbooster aufgelegt.

Ich bin mir sicher: Der Booster ist gut angelegtes Geld. Jeder einzelne Euro ist es wert.

Ihr
Unterschrift Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats


Jubiläumsfeier im Bremer Mercedes-Werk neben dem ersten Fahrzeug mit Stern auf der Haube, das hier 1978 die Hallen verließ (von links): Markus Völkel (Jubilar mit 25 Jahren Betriebszugehörigkeit), Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Moderatorin Rieke Bargmann, Michael Frieß (Leiter Produktion und Standort) und Michael Peters (Vorsitzender des Betriebsrats Standort Bremen).

#MERCEDES

Eine, den meisten ja bekannte Erfolgsgeschichte, ist das Bremer Mercedes-Benz-Werk in Hemelingen. Ich habe mich sehr gefreut, dass ich vergangenen Freitag persönlich gratulieren konnte. Nicht dem Werk, sondern den Menschen, die dieses Werk mit aufgebaut haben. Bei der Jubilarfeier wurden 11.345 Jahre Arbeit für und bei Mercedes geehrt: 38 Mitarbeitende feierten 40 Jahre Werkszugehörigkeit und stolze 393 ihr 25-jähriges Firmenjubiläum. Sie alle waren ausschlaggebend für den Erfolg des Werkes, sie alle haben es zu dem gemacht, was es heute ist. Sie alle haben dafür gesorgt, dass das Bremer Werk eine zentrale Säule des weltweiten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz ist. Immerhin wurden bis jetzt mehr als neun Millionen Autos mit dem Stern "Made in Bremen" auf die Straßen der Welt gebracht.

Und ich bin sicher: In dem Werk wird weiterhin Geschichte geschrieben werden. Denn bei aller unbestrittenen Notwendigkeit, das Auto "als Verkehrsträger fit für die Zukunft zu machen", ist auch vollkommen klar, dass es eine Zukunft ohne Autos nicht geben wird. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Individuelle Mobilität ist ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen.

Mercedes-Benz und Bremen: Das ist eine Erfolgsgeschichte ohne Beispiel. Ich bin geneigt, von einer einmaligen Partnerschaft zu sprechen. Mercedes war und ist immer hochwillkommen und hochgeschätzt in dieser Stadt. Als größter privater Arbeitgeber bietet Mercedes-Benz hier nicht nur vielen Menschen einen sicheren und zeitgemäßen Arbeitsplatz, sondern sorgt auch dafür, dass Bremens Ruf als moderner, zukunftsorientierter und verlässlicher Standort in die Region, ins Land und in die Welt schallt.


Bürgermeister Bovenschulte besucht das Landeskommando Bremen.

#BUNDESWEHR

In Corona-Zeiten, besonders bei der Organisation der Impfkampagne, haben wir wieder gesehen, wie sehr wir uns auf die Bundeswehr in Bremen verlassen können. Dafür habe ich dem Kommandeur des Landeskommandos, Oberst Hans Peter Dorfmüller, und den Soldatinnen und Soldaten des Standorts bei meinem Besuch gedankt. Besonders anregend habe ich die Diskussion mit den Soldatinnen und Soldaten erlebt. Egal ob Fragen nach dem Einsatz der Streitkräfte, der zivilen Verteidigung oder dem Bild der Bundeswehr in der Gesellschaft: Der Austausch hat mir wieder einmal gezeigt, wie differenziert und unterschiedlich die Meinungen in der Bundeswehr, hier im Landeskommando, dazu sind. Die Bundeswehr ist ein Spiegelbild der Gesellschaft, sie gehört zu unserer Gesellschaft und ist Teil unseres grundgesetzlichen Staates. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und einen weiterhin guten und engen Austausch.


Treffen sich in der Bremer Landesvertretung in Berlin zur Konferenz Norddeutschland (KND) (von links): Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher, Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther, Mecklenburg-Vorpommers Ministerpräsidenten Manuela Schwesig, Bremens Bürgermeister und Vorsitzender der KND Andreas Bovenschulte, Bundesminister für Digitales und Verkehr Volker Wissing, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr Daniela Kluckert und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil.

#KONFERENZ_NORDDEUTSCHLAND

Ende November ist die Konferenz Norddeutschland (KND) in Berlin zu einem Treffen mit dem Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, zusammengekommen. Der Austausch mit der Bundesregierung zu Themen, die die norddeutschen Länder betreffen, sind wichtig. Sie ermöglichen den direkten Dialog. Wir haben bei dem Treffen noch einmal hervorgehoben: Norddeutschland ist ein bedeutendes Verkehrsdrehkreuz und insbesondere die norddeutschen Häfen sind mit ihrer zentralen Funktion als Knotenpunkte des nationalen und internationalen Handels ein wichtiger und systemrelevanter Teil der deutschen Infrastruktur mit gesamtwirtschaftlicher Bedeutung für den Standort Deutschland.

Es ist daher gut, dass der Bundesverkehrsminister sich erneut zur gesamtstaatlichen Bedeutung der Seehäfen bekannt hat und deswegen die Nationale Hafenstrategie mit Hochdruck weiter vorantreiben will. Gerade in der aktuellen Lage zeigt sich, welche Bedeutung die Seehäfen für die Versorgungssicherheit nicht nur im Norden, sondern in ganz Deutschland haben. Deshalb wäre es auch nur fair, wenn der Bund sich in Zukunft stärker an den Kosten der Häfen beteiligt. Die norddeutschen Länder werden in den Verhandlungen über die Nationale Hafenstrategie daher weiter darauf drängen, dass der Bund in Zukunft einen höheren Anteil an den Hafenlasten übernimmt. Derzeit zahlt der Bund lediglich 38 Millionen Euro im Jahr für alle deutschen Seehäfen. Demgegenüber investiert alleine das Land Bremen Jahr für Jahr rund 50 Millionen Euro in die bremischen Häfen.


Symbolische Scheckübergabe mit Tombola-Geschäftsführer Dietmar Hoppe, Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Sylvia Wedemeyer (Präsidentin des Bürgerparkvereins) und Parkdirektor Tim Großmann (v.l.n.r.).

#ZAHLDESMONATS

484.800 Lose wurden bei der Bürgerpark-Tombola 2022 verkauft. Damit brachte die Tombola nach zwei Jahren, die durch Einschränkungen in der Corona-Pandemie geprägt waren, einen Reingewinn von 312.000 Euro. Es hat mich sehr gefreut, dass ich als Schirmherr der Bürgerpark-Tombola diese schöne Summe bei der symbolischen Scheckübergabe dem Bürgerparkverein überreichen konnte.

Nicht nur mir als Bürgermeister liegt der Bürgerpark am Herzen. Der Bürgerpark bietet uns Bremerinnen und Bremern ein großartiges grünes Refugium mitten in unserer Stadt. Auch die vielen Gäste aus Deutschland und der Welt sind immer wieder begeistert über diese einzigartige grüne Oase. Denn der Park mit seiner Vielfalt bietet für jede und jeden einen Ort zum Abschalten vom Alltags-Stress. Das alles ist nur dank der Bürgerpark-Tombola möglich, die deshalb seit 68 Jahren für den Bürgerpark und auch die anderen Parks in unserer Stadt unverzichtbar ist.


Bürgermeister Bovenschulte auf Quartiersbesuch in Burglesum.

#MOMENTDESMONATS

Zu wissen, was die Menschen in unserer Stadt beschäftigt, wo sie sich Unterstützung wünschen, aber auch zu erfahren, welche tollen Projekte es in den Ortsteilen gibt: Das liegt mir als Bürgermeister sehr am Herzen. Deswegen ist es mir wichtig, bei meinen regelmäßigen Besuchen in den einzelnen Quartieren mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Bei meinem Besuch in Burglesum standen drei Stationen auf dem Programm: die Stiftung Friedehorst, die Begegnungsstätte St. Magnus sowie das Ortsamt Burglesum. Hier habe ich mich besonders über den lebhaften Austausch mit dem Kinder- und Jugendbeirat, nicht nur über die FreiKarte, gefreut.

Deutlich wurde: Burglesum wird getragen von vielen sozialen Einrichtungen, die im Stadtteil fest verankert sind. Die Stiftung Friedehorst ist dank ihrer Fachkompetenz sogar bundesweit bekannt und gilt vielerorts als Vorzeigeeinrichtung. Aber auch ansonsten ist vieles in Bewegung: Das zeigen die Pläne für das alte Bundeswehrareal, auf dem sich heute die unterschiedlichen Friedehorst-Einrichtungen befinden. Das 275.000 Quadratmeter große Grundstück soll für den Stadtteil Burglesum weiter geöffnet werden, es wird ein inklusives und ökologisches Quartier entwickelt. Ich finde: Wir brauchen noch mehr solcher Projekte. Insgesamt werden hier vor Ort die Herausforderungen angenommen und es wird nach pragmatischen Lösungen gesucht. Dass dabei alle Generationen in Burglesum eine Anlaufstelle finden, das gefällt mir ausgesprochen gut.


Evin Oettingshausen (vorne) erläutert den künstlerischen Entwurf für Bürgermeister Bovenschulte (2.v.r.) Elvira Noa (3.v.r.) und die Kulturdeputationsmitglieder Elombo Bolayela (1.v.r.), Claas Rohmeyer (3.v.l.) und Kai Wargalla (1.v.l.) sowie die Planungsskizze.

#BILDDESMONATS

Die Bauarbeiten zur Errichtung eines Mahnmals zur Erinnerung an die massenhafte Beraubung europäischer Jüdinnen und Juden durch das NS-Regime haben begonnen. Das "Arisierungs"-Mahnmal an der Tiefer soll vor allem an die Beteiligung bremischer Unternehmen, Behörden sowie Bürgerinnen und Bürger erinnern. Ich danke allen, die sich in den vergangenen Jahren für das Mahnmal und dessen Realisierung hier an der Tiefer eingesetzt haben. Ich danke den Initiatoren für ihren geduldigen und konstruktiven Einsatz und auch für das Sammeln der Spenden. Ich danke aber auch den Mitarbeitenden im Kulturressort, die mit Unterstützung des Vergabemanagements von Immobilien Bremen und dem Bauressort die Ausschreibung und das Bauantragsverfahren auf den Weg gebracht haben. Ich bin mir angesichts des künstlerisch überzeugenden Objektes sicher: Der Einsatz hat sich gelohnt.