Bremen ist nicht nur ein traditionsreicher Luft- und Raumfahrtstandort, sondern auch aktuell eine echte Größe in der Branche. Die Zahlen sind beeindruckend: 140 Unternehmen, vom Global-Player bis hin zum innovativen Start-up, 12.000 Arbeitsplätze, 4 Milliarden Euro Jahresumsatz und 20 wissenschaftliche Institute. Viele davon konnte ich vor kurzem auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung in Berlin besuchen. Und ich muss sagen: Für mich ist Bremen die Space-City Nummer 1 in Deutschland, vielleicht sogar in Europa.
Vor allem auch die Raumfahrtindustrie steht eindrucksvoll für den Technologiestandort und den Strukturwandel in Bremen. Sie ist eine Schlüsselbranche der modernen Industrie- und Informationsgesellschaft, unverzichtbar für die Wissenschaft und den Klimaschutz. Ich würde sogar sagen: Sie ist seit Jahrzehnten ein Technologie-Schrittmacher.
Damit das so bleibt, muss die öffentliche Hand allerdings mehr investieren als in den vergangenen Jahren. Dafür hat sich am Donnerstag die Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten in Berlin ausgesprochen. Auf Bremer Initiative, mit Unterstützung aus Bayern und Baden-Württemberg. Die Länder erwarten jetzt ein klares Signal an die europäischen Partner. Andernfalls droht Deutschland seine Spitzenposition in der Raumfahrt zu verlieren. Denn nur wer viel gibt, bekommt viele Aufträge. So sind die Spielregeln bei der ESA, der Europäischen Raumfahrtagentur.
Viel Zeit bleibt nicht, denn schon im kommenden Jahr ist Deutschland Gastgeber der ESA-Ministerratskonferenz, auf der alle drei Jahre die wichtigsten Investitionsentscheidungen getroffen werden. 4 Milliarden Euro steuerte Deutschland im Rahmen der letzten ESA-Konferenz in Paris bei. Deutlich mehr sollte es dieses Mal schon sein. Das haben die Länder am Ende einstimmig beschlossen. Jetzt ist der Bund am Zug.
Dass Bremen von dem Investitions-Kuchen am Ende ein ordentliches Stück abbekommt, darum mache ich mir übrigens wenig Sorgen. Unsere Unternehmen sind stark und leistungsfähig, seit Jahren ganz vorne dabei, mit qualifizierten Beschäftigten. Davon habe ich mich in den vergangenen Jahren bei vielen Firmenbesuchen selbst überzeugt. Stellvertretend für viele seien OHB und die Ariane-Group erwähnt.
Bremen hat die Chance, man kann es nicht oft genug sagen, die Technologiemetropole des Nordens zu werden. Auch dank der Raumfahrt. Diese Chance müssen wir nutzen.
Ihr Andreas Bovenschulte
Vor der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten war ich im ARD-Morgenmagazin zu Gast. Thema war die Drittstaatenregelung, die ich sehr kritisch sehe. Wie die meisten Experten übrigens auch, die sich damit befasst haben. Sie sagen: Asylverfahren in Drittstaaten außerhalb Deutschland durchzuführen – das ist teuer, mit internationalem Recht kaum zu vereinbaren und die von den Befürwortern gewünschte Abschreckung stellt sich auch nicht ein. Einige Länder haben es bereits versucht, aber durchgesetzt hat sich die Drittstaatenregelung bislang nicht.
Konkret zeigt sich dies gerade am britischen Ruanda-Modell, von dem viele von Ihnen sicher schon gehört haben. Ganze 284 Millionen Euro sind dafür bereits nach Ruanda geflossen, aber Flüchtlinge kamen bislang nicht dort an. Nur ein einziger, aber der reiste freiwillig aus. Gleichzeitig kommen weiterhin viele Geflüchtete über den Ärmelkanal nach Großbritannien.
Die Drittstaatenregelung ist vor allem etwas für Populisten, die für ein komplexes Problem mit Vorliebe eine vermeintlich einfache Lösung propagieren. Aber das ist keine einfache Lösung. Ich setze darauf, dass die beschlossenen Maßnahmen Wirkung zeigen. Also die neue gemeinsame europäische Asylpolitik, die Beschleunigung von Asylverfahren und das Rückführungsverbesserungsgesetz.
Das Interview zum Nachhören "Debatte über Asylverfahren in Drittstaaten"
In Krisenzeiten ist der Schulterschluss mit unseren Partnern in der Welt besonders wichtig. Deshalb war ich sehr gerne mit einer Delegation des Deutschen Städtetages für einige Tage in den USA. Das Programm war dicht gepackt: In Washington und New York haben wir uns intensiv mit amerikanischen Partnern über die Stärkung der transatlantischen Beziehungen auf kommunaler Ebene ausgetauscht und über die wichtige Zukunftsthemen diskutiert.
Dazu gehören die Herausforderungen des Klimawandels, der dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum sowie die Transformation unserer Städte. Die Diskussionen waren geprägt von innovativen Ansätzen und Best Practices für die wirtschaftliche und nachhaltige Entwicklung unsrer Städte.
Aber auch die aktuelle geopolitische Lage spielte in den Gesprächen eine Rolle. Die Zusammenarbeit in Konfliktlagen und die Unterstützung der Ukraine.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung Städte stärken transatlantische Beziehungen
Vom 21. Juni bis zum 23. Juni 2024 verwandelt sich unsere Bremer Innenstadt beim HOEG CitySommerFest wieder in ein aufregendes und lebendiges Festgelände voller Musik, Kunst, und kulinarischer Genüsse.
Besucherinnen und Besucher können sich auf ein vielfältiges Programm freuen: Organisiert von der CityInitiative Bremen Werbung e.V., bietet das Fest eine Mischung aus Musik, Kunst und kulinarischen Genüssen. Besonders spektakulär wird es über dem Rathaus: Slackliner werden in schwindelerregender Höhe ihre Kunststücke vorführen und für reichlich Nervenkitzel sorgen.
VIDEO: 80 Meter über Bremen: Slackliner balancieren über das Rathaus
Das Hoeg – das plattdeutsche Wort für "Freude" – steht für genau das, was unsere Innenstadt ausmacht: Lebensfreude und Gemeinschaft. Es zeigt, wie Bremen ein Ort der Begegnung ist, an dem Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen zusammenkommen, um gemeinsam zu feiern und die Atmosphäre unserer Stadt zu genießen.
Kommen Sie vorbei und erleben Sie ein Wochenende voller Freude und Miteinander.
Bremen durfte in diesem Jahr Gastgeberin sein für die, Achtung, Jahrestagung der für Angelegenheiten der Religionsgemeinschaften zuständigen Referentinnen und Referenten der Länder und des Bundes. Religionspolitik wird oft unterschätzt, aber in einer Zeit, in der die Landeskirchen immer weniger Mitglieder haben und in der viele andere Religionen und Weltanschauungen immer mehr Zuspruch haben, in der Zeit ist viel in Bewegung.
Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich auf die Bedeutung des interreligiösen Dialogs für das friedliche Zusammenleben und den sozialen Zusammenhalt in einer Großstadt wie Bremen, aber auch in Bremerhaven hinweisen: Ich bin dankbar für verschiedene zivilgesellschaftliche Initiativen wie das Friedensgebet der Religionen zu Beginn jedes Jahres oder den Verein Friedenstunnel.
Menschenfeindlichkeit und Hetze verfangen derzeit in einem besorgniserregenden Ausmaß in den Köpfen und Herzen der Menschen. Bundesweit gelingt es rechtspopulistischen und rechtsextremen Kräfte erfolgreich Stimmung zu machen - gegen Solidarität und gegen gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es ist deutlich zu spüren, dass sich viele Menschen mit Migrationsgeschichte in unserem Land in ihrem Existenzrecht in Frage gestellt fühlen.
Ich bin deshalb dankbar, dass sich viele Religionsgemeinschaften hier klar positioniert haben und verlässliche Mitstreiter im Kampf gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus sind.
Seit einem Jahr besteht inzwischen die Partnerschaft zwischen Bremen und der Oblast Odessa in der Ukraine! Trotz der schwierigen Lage durch den russischen Angriffskrieg hat sich die Partnerschaft bewährt und wurde von vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern mit Leben gefüllt.
Ein eindrucksvolles Zeichen unserer Zusammenarbeit sind die Schulpartnerschaften, die im letzten Jahr entstanden sind. Die Oberschule Lerchenstraße und die Oberschule an der Egge haben Partnerschulen in Odessa gefunden und bereits erste Schülerinnen und Schüler zur Besuch empfangen.
Bremen unterstützt Odessa tatkräftig bei der Instandsetzung beschädigter Infrastruktur. Schulen und Kindergärten haben neue Fenster bekommen, ein Krankenhaus zusätzliche Betten und auch eine Feldküche kam in Odessa an. Alles, um den Menschen vor Ort zu helfen.
Ein besonderer Dank gilt der "Stiftung Solidarität Ukraine" und dem "Unity Center UA", die hier in Bremen ukrainische Wochenendschulen aufbauen. Damit geflüchteten Kindern ihre Sprache und ihre Kultur nicht fremd werden.
Die Partnerschaft mit Odessa ist ein Zeichen der Hoffnung und Solidarität. Ich danke allen, die sich dafür engagieren.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung Bürgermeister Bovenschulte: "Partnerschaft mit Odessa wächst"
Anfang der Woche wurde das Bremer Rathaus zum Kinosaal. Gezeigt wurde nicht weniger als die feierliche Weltpremiere des Films "Bernhard Hoetger – zwischen den Welten". Produziert von der Bremer Kinescope anlässlich des 150. Geburtstags des berühmten, jedoch kontrovers diskutierten Bildhauers und Architekten Bernhard Hoetger.
Hoetger ist bekannt für seine beeindruckenden Werke wie das Paula-Modersohn-Becker-Museum und das Haus Atlantis in der Böttcherstraße. Aber er steht auch in der Kritik, wegen seiner Nähe zu den Nationalsozialisten. Der Film bietet einen tiefgehenden Einblick in Hoetgers Leben und zeigt sein Schaffen an den Originalschauplätzen in Worpswede und Bremen.
Der Film "Bernhard Hoetger – zwischen den Welten" startet am 25. Juli offiziell in den deutschen Kinos. In den Worpsweder Museen ist zudem bis zum 3. November eine Jubiläumsausstellung zu Hoetgers 150. Geburtstag zu sehen.
Zum Abschluss möchte ich Ihnen noch ein YouTube-Video ans Herz legen, das Kinder und Jugendliche des Schweizer Viertels gemeinsam mit Schülerinnen und Schüler der Oberschule an der Koblenzerstraße produziert haben. In dem "Respektsong" durfte auch ich eine kleine Nebenrolle übernehmen, dafür wurde im Kaminsaal im Rathaus gedreht. Das Video, an dem alle Beteiligten monatelang gearbeitet haben, hat mich wirklich begeistert. Klicken Sie mal rein, es lohnt sich:
VIDEO "Respektsong Bremen" (Quelle: YouTube)