"C3 Bremen" – das klingt ein bisschen nach einem der Star-Wars-Charaktere, ist in Wirklichkeit aber ein wegweisendes Projekt im Güterverkehrszentrum: Nämlich eine hochmoderne Logistik-Anlage, die in der vergangenen Woche dort an den Start gegangen ist. Technisch auf dem neusten Stand und auch unter ökologischen Gesichtspunkten ein Vorzeigeprojekt. Das Herzstück steht auf dem Dach: Deutschlands größte zusammenhängende Photovoltaik-Anlage auf einer Industrie-Immobilie – gut 80.000 Quadratmeter groß. Das macht einen Bremer Bürgermeister schon ein bisschen stolz und lockte sogar Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Bremen. Er eröffnete das "C3 Bremen" gemeinsam mit Umweltsenatorin Maike Schaefer und mir.
Die Solaranlage auf dem "C3 Bremen" besteht aus rund 23.000 einzelnen Photovoltaik-Modulen, die jährlich etwa 8,4 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Damit ließen sich theoretisch mehr als 2.400 Haushalte versorgen. Für die Umsetzung dieses Großprojektes haben sich zwei Bremer Schwergewichte zusammengetan: die BLG und Mercedes-Benz. "C3 Bremen" bündelt für den Automobilkonzern ab sofort die Logistikaktivitäten des globalen Produktionsprozesses. Fahrzeugteile werden dort vorbereitet für den Versand in alle Welt über die großen deutschen Seehäfen.
Dass die BLG und Mercedes Bremen beim "C3 Bremen" kooperieren ist nicht nur ein wichtiges Signal für die Umwelt, sondern vor allem für unseren Wirtschaftsstandort. Denn es zeigt exemplarisch, dass sich die wirtschaftliche Entwicklung am Logistikstandort Bremen und der Klimaschutz nicht gegenseitig ausschließen, sondern dass beides Hand in Hand gehen kann.
Die ökologische Transformation unserer Wirtschaft sichert tausende bezahlte Arbeitsplätze am Standort Bremen. Und natürlich muss Politik die Unternehmen auf diesem Weg unterstützen. Deshalb ist es richtig, dass wir einen 600 Millionen Euro schweren Modernisierungsbooster für unsere Industrie beschlossen haben. Mit 300 Millionen Euro unterstützen wir unter anderem die Dekarbonisierung der Stahlwerke. Alleine dadurch sichern wir direkt mehr als 3.000 gut bezahlte Arbeitsplätze und noch einmal doppelt so viele indirekt. Und wir senken den CO2-Ausstoss des Landes um etwa 50 Prozent. Ja, 300 Millionen Euro sind eine Menge Geld. Aber ich bin mir sicher: Jeder einzelne Euro davon ist sehr gut angelegt.
Unsere heimische Industrie hat es derzeit angesichts der hohen Strompreise nicht leicht. Deshalb bin ich fest davon überzeugt, dass wir einen vorübergehenden Transformationsstrompreis brauchen, um unsere Industrie wettbewerbsfähig zu halten. Wer darauf verzichtet, gefährdet die Zukunft vieler Unternehmen und Tausende von Arbeitsplätzen. Er gefährdet die Ansiedlung von neuen Unternehmen und von ins Auge gefassten Investitionen. Und er gefährdet die Umrüstung der heimischen Industrie auf eine CO2-freie Produktion.
Daher bin ich sehr glücklich, dass die Regierungschefin und Regierungschefs der fünf Norddeutschen Länder – die "Konferenz Norddeutschland" (KND) – sich gemeinsam bei der Bundesregierung für die Schaffung eines "Transformationsstrompreises" einsetzen wollen. Einen entsprechenden Beschluss hat die KND vergangene Woche in ihrer Sitzung bei uns im Bremer Rathaus gefasst. Die KND ist sich einig, dass der gegenwärtige Strompreis in Deutschland für die im Zuge der Dekarbonisierung erforderlichen Elektrifizierung energieintensiver Betriebe zu hoch ist.
Im Anschluss an ihre Sitzung kam die KND mit dem Unternehmerkuratorium Nord (UKN) zusammen. Gemeinsam wurde die Notwendigkeit des Aufbaus einer norddeutschen Wasserstoffversorgung betont, die für eine Transformation der Industrie von wesentlicher Bedeutung ist.
Am Freitag sind viele Menschen auf dem Marktplatz laut geworden, um am Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung für die Rechte von Menschen mit Behinderung einzutreten. Es hat mich sehr gefreut, dass ich die Gelegenheit hatte, kurz zu den Demonstrierenden zu sprechen.
Denn es ist und bleibt eine wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft, für den Abbau von Vorurteilen und die Gleichstellung zu werben und zu kämpfen. Zu Recht wird gefordert, dass Menschen mit Behinderung nicht aussortiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden dürfen. Beides teile ich sehr. Wir müssen weiter daran arbeiten, den Arbeitsmarkt inklusiver zu gestalten.
Und wir müssen mehr dafür tun, um Menschen mit Behinderung in den Ersten Arbeitsmarkt zu bringen. Das Gesetz, was derzeit dazu im Bund diskutiert wird, halte ich daher für einen sehr wichtigen Schritt, den ich mit vollem Herzen unterstütze.
WEITERE INFORMATIONEN DER BUNDESREGIERUNG
Einblicke in die Arbeit der Bremer Regierungszentrale und Berufe der Verwaltung in der Senatskanzlei haben 19 Schülerinnen und Schüler beim diesjährigen Zukunftstag bei uns Rathaus bekommen. Der "Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag" und der "Boys’Day – Jungen-Zukunftstag" bieten die Möglichkeit, ganz viele Berufe kennenzulernen.
Wie funktioniert die Arbeit im Bremer Rathaus? Welche Berufe gibt es dort? Wer organisiert die vielen Veranstaltungen im Rathaus? Und wie werde ich eigentlich Bürgermeisterin oder Bürgermeister? Zum Auftakt durfte ich die Schülerinnen und Schüler im Kaminsaal begrüßen und mit ihnen diskutieren. Ganz ehrlich: Das hat viel Spaß gemacht.
Manche Menschen prägen unsere Stadt einfach und wenn sie gehen, dann reden wir zu Recht vom Ende einer Ära. So jemand ist Ulrike Pala, die wir kürzlich nach 22 Jahren in verschiedenen Funktionen im Ortsamts Bremen-West in den Ruhestand verabschiedet haben. Mit ihrer Arbeit hat Ulrika Pala große Spuren in Gröpelingen, Findorff und Walle hinterlassen, wo insgesamt mehr als 90.000 Menschen leben. 90.000 Menschen, für die sich Ulrike Pala mit viel Herzblut eingesetzt hat. So hat sie zum Beispiel die Entwicklung der stetig wachsenden Überseestadt immer überparteilich, aber vor allem engagiert und kreativ begleitet. Ebenso hat sie den Ausbau der Schullandschaft im Bremer Westen entscheidend mitgestaltet. Vielen Dank für diesen außergewöhnlichen Einsatz!
Die Nachfolge von Ulrike Pala übernimmt Cornelia Wiedemeyer. Für ihre neue Aufgabe wünsche ich ihr alles Gute und viel Erfolg.
Seit 1998 ist das eine schöne Tradition: Zum Ende des Ramadans lädt der Präsident des Senats zum Empfang in das Rathaus ein. Auch in diesem Jahr sind wieder zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und Kultur, den muslimischen Verbänden, den christlichen Kirchen und der jüdischen Gemeinde der Einladung gefolgt. Der Empfang zum Ende des muslimischen Fastenmonats ist für mich nicht nur ein fester und wichtiger Termin in meinem Kalender.
Er zeigt vor allem den lebendigen Austausch der Religionsgemeinschaften bei uns in Bremen, der auf gegenseitiger Wertschätzung beruht. Im Dialog zu bleiben ist wichtiger Bestandteil des interreligiösen Zusammenlebens. Ich freue mich insbesondere, dass zum Ramadan-Empfang auch die Vertreterinnen und Vertreter der anderen Religionsgemeinschaften sprechen.
Kürzlich haben Kinder der Hanseatenkids am Domshof das Rathaus besucht! Ich genieße es immer sehr, wenn Besuchergruppen in unserem Weltkulturerbe sind, vor allem aber, wenn Kinder und Jugendliche dabei sind. Das zeigt, dass das Rathaus eben nicht nur denen offen steht, die hier arbeiten, sondern dass unser Weltkulturerbe über die Jahrzehnte zu einem offenen Gebäude geworden ist – auch für die großen und kleinen Menschen in unserem Land. Das ist nicht zuletzt dem Engagement vieler Beschäftigter hier in der Senatskanzlei zu verdanken. Vielen Dank dafür!
Es geht um Alles oder Nichts: Bis Ende Mai können Gründerinnen und Gründer für ihre Projekte auf der Kampagnenseite "fair gründen" bei Startnext werben und Geld einsammeln. In den vergangenen Wochen haben Crowdfunding-Expertinnen des Starthauses Bremen und Bremerhaven die Teilnehmenden bei der Ausarbeitung ihrer Geschäftsideen unterstützt. Insgesamt elf Projekte mit Bezug zu Ländern in Afrika, Lateinamerika oder Südostasien gehen mit ihrer Kampagne an den Start. Ziel der Gründerinnen und Gründer ist es, Lebensmittel oder Baustoffe zu produzieren, Mobilitäts-, Kommunikations-, Technologie- und IT-Lösungen zu schaffen oder Ausbildungsmöglichkeiten zu fördern. Sie alle eint, dass ihre Gründungsvorhaben anstatt nur nach Gewinn zu streben, die Lebensverhältnisse vor Ort verbessern und so einen Beitrag zu globaler Gerechtigkeit leisten wollen.