die Menschen in unserer Stadt wussten ja schon immer, dass Bremen und Literatur einfach zusammengehören. Und das nicht nur, weil die Bremer Stadtmusikanten an der Westseite unseres Rathauses seit nunmehr 70 Jahren nicht nur für unsere Stadt, sondern auch für das weltbekannte gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm werben. Sondern auch, weil wir eine über Jahren gewachsene vielfältige und äußerst aktive Literaturszene in unserer Stadt haben. Seit vergangenem Dienstag allerdings haben wir es sozusagen amtlich, dass Bremen eine Literaturstadt ist. Denn die UNESCO, die Kulturorganisation der Vereinten Nationen, hat Bremen offiziell zur "City of Literature" ernannt. Eine Ehre, die in Deutschland neben Bremen nur Heidelberg zuteil geworden ist.
Hinter der Auszeichnung "City of Literature" steht das Creative-Cities-Programm der UNESCO. Film, Musik, Design, Gastronomie, Medienkunst, Handwerk, Literatur – alle diese Themen sind dort vertreten. Es bleibt aber ein exquisiter Kreis, denn Bremen ist erst die siebte Kreativstadt in Deutschland neben Berlin (Stadt des Designs), Karlsruhe (Stadt der Medienkunst), Potsdam (Stadt des Films), Hannover, Mannheim (beide Stadt der Musik) und eben Heidelberg.
Als Bürgermeister und Kultursenator macht mich das unglaublich stolz. Denn die Auszeichnung City of Literature ist natürlich zuallererst eine Bestätigung für unsere lebendige Literaturszene hier an der Weser, sie ist aber auch eine Bereicherung für die gesamte Bremer Kulturszene. "Mit der Anerkennung als UNESCO Creative City darf sich Bremen auf ein engagiertes Netzwerk freuen, das weltweit Städte zusammenbringt, die Kultur als Motor für nachhaltige Entwicklung nutzen", sagt die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. "Diese Auszeichnung wird die Literaturszene der Hansestadt weiter stärken und internationale Kooperationen auf den Weg bringen. Ich gratuliere allen Beteiligten, die sich für diese Anerkennung stark gemacht haben. Ich freue mich über den großen Gewinn für das UNESCO-Kreativnetzwerk, das künftig auch von Bremer Erfahrungen, Strategien und Ideen profitieren wird."
Jetzt gilt es den Titel "City of Literature" in den kommenden Jahren mit Leben zu füllen. Deshalb war es richtig, dass wir in den vergangenen Jahren gegen allen Widerstand das Stadtmusikanten- und Literaturhaus vorangetrieben haben. Denn Bremen hat zwar eine äußerst aktive, aber auch eine über die Stadt verstreute Literaturszene. Mit dem Literaturhaus wird sich das ändern, lobt die UNESCO selbst in ihrer Pressemitteilung: "Bremen konnte mit dem Stadtmusikanten- und Literaturhaus überzeugen, das 2025 inmitten der City gegenüber dem UNESCO-Welterbe Rathaus und Roland eröffnet wird.“ Punkte machten wir aber auch mit vielen kleineren Projekten wie den LauschOrten, den Bremer Sprachmusikanten, dem digitalen Literaturmagazin Bremen, der bunten Festival- und Theaterlandschaft, dem renommierten Bremer Literaturpreis, der bemerkenswerten Dichte an inhabergeführten Buchhandlungen, dem international bekannte Zentrum für Künstlerpublikationen, den vielen, vielen ehrenamtliche Initiativen oder der innovativen Stadtbibliothek, die unter anderem über eine Niederlassung in der Justizvollzugsanstalt verfügt.
Um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen: Bremen lebt Literatur – und das wird nun belohnt. Ich finde: Das haben sich alle Beteiligten mehr als verdient!
Ihr Andreas Bovenschulte
Am Vorabend der Entscheidung, ob Bremen "City of Literature" wird, wurde übrigens das Literaturfestival globale° 2023 vor rund 300 Gästen hier bei uns im Rathaus eröffnet. Das Festival für grenzüberschreitende Literatur gibt es bereits seit 2007. Zum Programm zählen Lesungen, Diskussionen, Ausstellungen, Konzerte, Film- und Theatervorstellungen, Symposien und Workshops. Es ist eine der großen Stärken der globale°, vielschichtige Programme gegen vereinseitigende, verfälschende Diskurse aufzubieten. Engagierte Literatur vermag das. Sie trägt zur Vielstimmigkeit bei, sie setzt Zeichen der Erinnerung, der Solidarität, der Ermutigung und der Menschlichkeit. All das können wir gerade besonders gut gebrauchen.
Das Festival endet am 6. November 2023.
Weitere Informationen unter
WWW.GLOBALE-LITERATURFESTIVAL.DE
Integration und Zusammenhalt auf allen Ebene: So lässt sich mein Besuch in Hemelingen am besten zusammenfassen. Egal ob im Mehrgenerationenhaus Mobile, beim SV oder im Jugendzentrum: Die Menschen engagieren sich für ihren Stadtteil und die Hemelingerinnen und Hemelinger.
Im Mobile bekommen Familien Beratung, gibt es eine Mobile Kinderbetreuung, können sich Migrantinnen und Migranten beraten lassen, tauschen sich Seniorinnen und Senioren beim Mittagstisch oder Kaffeeklatsch aus. Tolles Angebot und vor allem die Vernetzung untereinander macht das Besondere dieser Einrichtung aus.
Sehr gefreut hat mich, dass die Bezirkssportanlage in Hemelingen in den kommenden Jahren umfassend saniert werden soll: mit Mitteln vom Bund und vom Land Bremen. Das ist ein gutes Signal für die Sportlerinnen und Sportler in Hemelingen. Und auch die Verantwortlichen des SV Hemelingen freuen sich: spielen sie doch richtig guten Fußball. Und nicht nur das. Integration und Inklusion wird dort groß geschrieben.
Klasse war auch die freundliche und lebendige Stimmung im Jugendzentrum. Es wurde Musik gemacht, wir haben über Jugendarbeit und die FreiKarte diskutiert und ich habe mir erzählen lassen, was die Jugendlichen dort alles gemeinsam machen. Ein tolle Einrichtung, in der alle Beteiligten mit Herzblut für den Zusammenhalt arbeiten.
Die Veranstaltung steht für eine kreative Auseinandersetzung mit dem Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht am 9. November 1938. Dieses Jahr steht sie unter dem Motto "WIeDER-SPRECHEN": sie betont sowohl die Bedeutung von Diskussion im demokratischen Diskurs, als auch die Notwendigkeit, dort zu widersprechen und Widerstand zu leisten, wo Menschenrechte verletzt werden.
Die Gäste erwarten vielfältige Beiträge von Tanz und Musik über Vorträge und Infostände bis hin zum Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Ivar Buterfas-Frankenthal und Tova Pagi haben für dieses Jahr fest zugesagt.
Anbei ein Video mit Eindrücken aus dem vergangenen Jahr:
ZUM VIDEO
Geplant ist eine Nutzung durch das Focke-Museum bis Ende 2023. Die Galerie ist montags bis sonnabends von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen unter
WWW.FOCKE-MUSEUM.DE
Geöffnet sind Ausstellungen von 12 bis 18 Uhr. Und damit Sie bei dem vielfältigen Angebot den Überblick behalten, haben die Initiatoren einen Info-Point in der Berufsschule für Großhandel, Außenhandel und Verkehr eingerichtet.
Weitere Informationen unter
WWW.KUNSTHAFENWALLE.DE
Mit dem neuen Monat hat Vegesack auch einen neuen Ortsamtsleiter bekommen: Gunnar Sgolik. Zum Amt eines Ortsamtsleiters gehört es, ganz nah am Stadtteil und den Menschen dort zu sein. Es ist gewissermaßen der Kern einer bürgernahen Verwaltung. Gunnar Sgolik bringt dafür die besten Voraussetzungen mit, denn er kennt Vegesack schon vor Amtsantritt in- und auswendig, weil er schon der Vertreter seines Vorgängers Heiko Dornstedt war. Ich bin mir daher sicher, dass Gunnar Sgolik vom Start weg die neue Aufgabe zum Nutzen aller wahrnehmen wird.
Ich wünsche zum Amtsantritt alles Gute und viel Erfolg.
Zur Pressemitteilung unter
WWW.SENATSPRESSESTELLE.BREMEN.DE
Dem langjährigen Richter Uwe Boysen durfte ich in das Verdienstkreuz am Bande überreichen. Dieses war ihm vom Bundespräsidenten für sein langjähriges, ehrenamtliches Engagement in der Integration von Blinden und Sehbehinderten zuerkannt worden. Es ist eine großartige Auszeichnung für Uwe Boysens unerlässliche Arbeit. Er verstand es mit großem Geschick, in politischen Verhandlungen die Sichtweisen unterschiedlicher Interessensgruppen zu bündeln und in aller Kürze wiederzugeben. Dabei war er hartnäckig, doch immer diplomatisch und bei mancher Gelegenheit mit einer gewissen Portion Humor bei der Sache.
Uwe Boysen ist seit seinem sechsten Lebensjahr blind und engagiert sich schon viele Jahrzehnte im Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten im Studium und Beruf. Der ehemalige Richter am Bremer Landesgericht setzt sich für viele Themen der Integration von Menschen mit Behinderung und die Belange der Blinden- und Sehbehinderten-Selbsthilfe ein: Unter anderem für den Anspruch auf Arbeitsplatzassistenz, die Möglichkeit auf eine gleichberechtigte Teilnahme am Arbeitsleben und einen gerechten Nachteilsausgleich für blinde und sehbehinderte Menschen. Daneben trat Uwe Boysen auch für die Änderung des Artikel 3 ("Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich") im Grundgesetz ein. Mittlerweile werden Menschen mit Behinderung ausdrücklich in dem Artikel genannt.
Ich gratuliere von Herzen.
Wie geht es mit der Freikarte weiter? Was Sie jetzt wissen sollten, haben meine Kolleginnen und Kollegen für Sie aufgeschrieben unter
WWW.BREMEN.FREIKARTE.DE