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Bürgermeister Andreas Bovenschulte sitzt am Schreibtisch - Begrüßungsbild.

Bürgermeister-News Oktober 2022

Liebe Bremerinnen und Bremer, liebe Bremerhavenerinnen und Bremerhavener,

ich gebe es ja freimütig zu: Eigentlich ist mir die nordische Zurückhaltung und Bescheidenheit ja sehr sympathisch. Ehrlich, geradeaus, niemals mehr Schein als Sein. Und das größte Lob, das man in Bremen einheimsen kann, ist bekanntermaßen: Da kann man nicht meckern …

Manchmal aber würde ich mir auch ein kleines Bisschen mehr Selbstbewusstsein wünschen. Etwa wenn es um die heimische Wirtschaft und den Forschungsstandort Bremen und Bremerhaven geht. Denn wir haben hier nicht nur hoch innovative Betriebe und viele, viele echte Weltmarktführer. Nein, wir haben auch rund um unsere Universität und unsere Hochschulen eine ganze Reihe von Forschungsinstituten, um die uns die deutsche und europäische Konkurrenz beneidet.

Eines dieser Institute habe ich vor wenigen Tagen besucht: das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, kurz DFKI. Zusammen mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft haben die Forscherinnen und Forscher die Eröffnung ihres 4.500 Quadratmeter großen Erweiterungsbaus gefeiert. Der Anbau – Heimat für neue Räume, neue Labore und neue Chancen – ist einmalig in Deutschland und auch eine Auszeichnung für die rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, studentischen Hilfskräfte und Gastforscherinnen und Gastforscher des DFKI. Oder, wie es Dr. Anna Christmann, die Luft- und Raumfahrt-Koordinatorin der Bundesregierung, bei der Eröffnung ausdrückte: "Die Bundesregierung hat sich die Erforschung und nachhaltige Nutzung digitaler Technologien in der Luft- und Raumfahrt zur Aufgabe gemacht. Der Bremer DFKI-Standort spielt hier mit seinem Schwerpunkt auf innovativen Robotik-Lösungen eine bedeutende Rolle."

Bürgermeister Andreas Bovenschulte schaut einem Roboter des DFKI beim Fußball spielen zu.

Dass die Roboter des DFKI absolute Weltspitze sind, wissen wir spätestens seit der Robocup-Weltmeisterschaft in diesem Sommer in Bangkok. Mit 48:0 Toren in sieben Spielen hat das Team "B-Human" des DFKI in sieben Spielen die Konkurrenz sprichwörtlich aus der Halle geschossen. Wie das funktioniert? Roboter und Fußball? Bei der Einweihung der neuen Halle im Technologiepark an der Universität Bremen gaben die Robo-Kicker eine kleine Vorführung. Und ich muss sagen: Ich bin schwer beeindruckt.

Künstliche Intelligenz und Robotik, Leichtbau und 3-D-Druck, Digitalisierung und Wasserstoff-Projekte, dazu die Universität, die Hochschulen, die Jacobs University mit dem neuen Schwerpunkt Künstliche Intelligenz, das Digital Hub Industry und und und – man muss schon gut aufpassen, dass man keine Einrichtung und kein Institut vergisst. Noch dazu sind wir anerkannter Raumfahrtstandort und beheimaten eins der weltweit größten Mercedes-Werke, das wiederum im Konzern eine führende Rolle bei der E-Mobilität übernommen hat.

Wenn ich mir das alles zusammen angucke, dann gibt es gute Gründe, optimistisch in die Zukunft zu blicken, dann müssen wir uns hinter anderen deutschen Technologie-Standorten nicht verstecken und dann dürfen wir das ruhig auch mal nach außen tragen. Alleine schon, weil es im Werben um begehrte Fachkräfte nichts nützt, wenn wir unser Licht immer unter den Scheffel stellen. Da können wir nicht nur mit den Stadtmusikanten, der Weser und Werder Bremen werben – ja, das natürlich auch. Aber da können wir auch mal auf die Stärken unserer beiden Städte bei Wirtschaft und Forschung hinweisen. Ich habe mich in den letzten Monaten bei ganz vielen Besuchen davon überzeugt: Wir haben da einiges zu bieten. Wir haben tatsächlich die Chance, die Technologie-Metropole des Nordens zu werden. Davon bin ich fest überzeugt!

Ihr
Unterschrift Bürgermeister Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats


Bürgermeister Andreas Bovenschulte mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil.

#BUND_LÄNDER

Sie werden es mitbekommen haben: Erst kürzlich saßen die Länder mit dem Bund zusammen, um über die Finanzierung der aktuell horrend steigenden Energiekosten für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen zu sprechen. Für mich war es wenig überraschend, dass hier aktuell in den Details hart gerungen wird. Wenn es um viele Milliarden Euro geht, sind harte Verhandlungen ganz normal. Die Beträge sind in den Haushalten von Bund und Ländern so nicht vorgesehen gewesen. Und Schnellschüsse, die im Nachhinein nur für Probleme sorgen, helfen nicht weiter. Grundsätzlich ist es gut, dass die Bundesregierung sich auf die Gaspreisbremse verständigt hat. Wichtig ist aber auch, dass sie gemeinsam mit der Strompreisbremse nun schnell umgesetzt wird, damit die Menschen endlich entlastet werden.

Natürlich wird auch Bremen seinen finanziellen Beitrag leisten und zusätzliche Kosten übernehmen, allerdings ist eine faire Teilung der Lasten dafür zwingend erforderlich. Denn schon jetzt gehen die Länder an ihre Leistungsgrenzen und teilweise darüber hinaus.

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Burgermeister Andreas Bovenschulte und AWI-Direktorin Antje Boetius beim Senatsessen anlässlich des Deutschen Schifffahrtstags 2022.

#SCHIFFFAHRTSTAG

Zu Erbsensuppe "Hanseatisch" und anderen Leckereien waren in der vergangenen Woche rund 320 geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft und Seefahrt zum Senatsempfang in der Oberen Halle gekommen. Anlass war der 36. Deutsche Schifffahrtstag, der unter dem Motto "Nachhaltige Schifffahrt; Gemeinsam, klar, sauber!" stand. Es war eine ganz besonders feierliche Veranstaltung, die eben nicht nur auf Bremens und Bremerhavens Geschichte geschaut hat, sondern ein Bild gezeichnet hat, wie die Schifffahrt der Zukunft aussehen kann. Die wohl größte Herausforderung besteht darin, die Schifffahrt nachhaltig und klimaneutral zu gestalten. Einen spannenden und klugen Vortrag hat dazu Prof. Dr. Antje Boetius, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven, gehalten.

Aber auch der Mangel an Fachkräften, die Sorge um das maritime Know-how, um den Nachwuchs prägen die Debatten genauso wie der wachsende Sicherheitsanspruch. Diese Themen gelten in der See- wie in der Binnenschifffahrt gleichermaßen und sind gerade mit Blick auf das Nachwuchsthema existenziell, auch für die Marine. Mein großer Dank geht an die Nautischen Vereine zu Bremerhaven und zu Bremen und auch an deren Dachverband, den Deutschen Nautischen Verein, mit dessen Partnern, dem Bundesverband der Deutschen Binnenhäfen und dem Deutschen Marinebund. Sie haben gemeinsam gezeigt, dass es sich lohnt, die Kräfte zu bündeln und dass ein Deutscher Schifffahrtstag viel mehr ist als die Summe einzelner Veranstaltungen.

#VECTOR-FOILTEC

Etwa fünf Millionen Quadratmeter verbauter Folie – das muss man erst einmal schaffen. Ein Bremer Unternehmen hat es geschafft: Die Vector-Foiltec GmbH, Vorreiter und Weltmarktführer der Leichtbau-Überdachungen mit Folie aus dem Kunststoff ETFE (Ethylen-Tetrafluorethylen). Das Material ist haltbar, stark, belastbar, temperaturbeständig, feuerfest, lichtdurchlässig – und extrem leichtgewichtig. Seit 40 Jahren arbeitet Vector-Foiltec damit. Die Foliendächer der Firma sind über die Jahre immer größer geworden - wie etwa die 100.000 Quadratmeter über der Olympia-Schwimmhalle in Peking 2008 – bis heute das größte ETFE-Bauwerk der Welt. Insgesamt hat Vector-Foiltec mittlerweile über 1.500 Projekte in etwa 100 Ländern realisiert.

Aus einer Idee und viel Durchhaltevermögen, ist, trotz Höhen und Tiefen gerade in den ersten Jahren nach Gründung dieser Firma, ein Weltmarktführer geworden. Vector-Foiltec ist ein klassischer Hidden Champion. Ein mittelständisches Unternehmen, dass Weltmarktführer ist und für Innovation steht. Besonders bemerkenswert ist neben dem unternehmerischen Erfolg auch die Nachhaltigkeit des Materials. Neben anderen Eigenschaften führt es aufgrund seines extrem geringen Gewichts dazu, dass Tragkonstruktionen sehr viel leichter ausfallen können, als wenn sie etwa Glas stützen müssen.


#ZAHLDESMONATS

Die Zahl 60 auf einem Foto der FreiKarte.

Ich freue mich sehr, dass in den kommenden Tagen fast 120.000 Kinder und Jugendliche die mit 60 Euro aufgeladene Freikarte erhalten. Weil die Karte in allererster Linie ein Beitrag zur persönlichen Freiheitsentfaltung von Kindern und Jugendlichen ist. Ein Beitrag dazu, dass sie selbst entscheiden können, was sie in ihrer Freizeit machen – ganz unabhängig davon, ob das nun Eintritt kostet oder nicht. Es gibt Kinder in unserem Land, für die ist das völlig normal. Aber es gibt viele, die haben das noch nie erlebt. Ich freue mich, dass wir denen das jetzt ermöglichen können.

Bei den kooperierenden Einrichtungen – Museen, Sporteinrichtungen, Theater, Schwimmbäder, Kino und einiges mehr – kann mit der Karte mindestens der Eintritt bezahlt werden; bei einigen der Kooperationspartner ist es auch möglich, erforderliche Ausrüstung wie Schlitt- oder Boulderschuhe zu mieten oder ein Getränk zu kaufen. Auch eine Reihe von Fahrgeschäften auf dem Freimarkt akzeptieren die FreiKarte. 2023 wird die Karte automatisch noch einmal mit 60 Euro aufgeladen.

Der Senat möchte Kindern und Jugendlichen damit den Schritt zurück in eine Normalität erleichtern, die viele während der Pandemie schmerzlich vermisst und einige jüngere vielleicht noch gar nicht erlebt haben: Ein Leben junger Menschen mit Spaß und Freude an und in der Freizeit, mit der Möglichkeit Dinge auszuprobieren und zu erleben. Mit der Chance, dies auch alles in Gemeinschaft mit Freundinnen und Freunden zu unternehmen.

In diesem Tagen kommt die FreiKarte an. Sie geht automatisch an alle Familien mit Kindern und Jugendlichen, die ihren ersten Wohnsitz in Bremen oder Bremerhaven haben. Einige Tage später kommt dann in separater Post der Aktivierungscode zur Freischaltung der Karte. Alle Informationen zur Karte und den Orten, wo sie eingesetzt werden kann, finden sich auf der Webseite www.freikarte.bremen.de.


#MOMENTDESMONATS

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Diasporapreises 2022.

Das war einer der besonders schönen Termine in den vergangenen Wochen. In diesem Jahr wurde zum vierten Mal der Diaspora-Preis verliehen. Er würdigt ehrenamtliche Leistungen von Diaspora- und Migranten-Organisationen in Bremen aber auch Einzelpersonen, die sich vor Ort oder auch in den Herkunftsländern im globalen Süden engagieren.
Meine Glückwünsche gehen an die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Und ein herzlicher Dank, dass ich so herzlich willkommen geheißen wurde.


#BILDDESMONATS

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und Bundeskanzler Olaf Scholz mit Bürgerinnen und Bürgern aus Bremerhaven und Bremen bei den Einheitsfeiern in Erfurt.

Wenn es einen Tag zur Freude gibt, dann den Tag der Deutschen Einheit. Die zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit fanden in diesem Jahr in Erfurt (Thüringen) unter dem Motto "Zusammenwachsen" statt. Neben dem offiziellen Festakt samt Gottesdienst ist für einen Bremer Bürgermeister aber jedes Jahr wieder das Treffen mit der Bürgerdelegation ein echtes Highlight. Traditionell lädt das Gastgeberland ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger der Bundesländer zu einem mehrtägigen Besuch samt Rahmenprogramm ein. Die acht Gäste aus Bremen und Bremerhaven hatten in diesem Jahr auch kurz die Chance Bundeskanzler Olaf Scholz zu treffen und ihre Anliegen bei ihm zur Sprache zu bringen. Trotz ernster Zeiten durfte bei dieser Gelegenheit auch herzhaft gelacht werden. Das muss auch mal sein.

Weitere Informationen zu den Einheitsfeierlichkeiten in Erfurt.