wundern Sie sich bitte nicht, wenn Sie Anfang Oktober ein Schreiben aus dem Rathaus in ihrem Briefkasten vorfinden – es könnte die Bremer FreiKarte sein. Denn alle Familien aus Bremen und Bremerhaven mit noch nicht volljährigen Kindern bekommen diese Karte unaufgefordert für jedes Kind zugeschickt.
Auf jeder FreiKarte befinden sich 60 Euro, die Ihr Sohn oder Ihre Tochter an einer der so genannten Akzeptanzstellen ausgeben kann – so wie er oder sie das möchte. In der Laser-Tech-Arena oder auf der Kartbahn, beim Bouldern oder in der Erlebniswelt, aber natürlich auch im Klimahaus, im Auswandererhaus und in vielen Museen.
Rausgeschmissenes Geld, werden bestimmt wieder einige schimpfen. Ich sehe das aber völlig anders. In allererster Linie ist die FreiKarte ein Beitrag zur persönlichen Freiheitsentfaltung von Kindern und Jugendlichen. Ein Beitrag dazu, dass sie selbst entscheiden können, was sie in ihrer Freizeit machen – ganz unabhängig davon, ob das nun Eintritt kostet oder nicht. Natürlich gibt es Kinder in unseren beiden Städten, für die ist so etwas normal. Die kennen das. Kinder, die genug eigenes Taschengeld bekommen. Aber es gibt eben auch ganz, ganz viele Kinder in unserem Land, die haben so etwas noch nie erlebt!
Es gibt Kinder, die mit der FreiKarte vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben selbst entscheiden können, an einem Freitagnachmittag in die Kletterhalle zu gehen – einfach, weil sie Lust dazu haben. Und wenn sie in der nächsten Woche noch einmal hingehen wollen, dann können sie das auch tun. Ich freue mich, dass wir dies allen Kindern mit der FreiKarte jetzt ermöglichen!
Nach der Pandemie wollte unser Landesparlament, die Bremische Bürgerschaft, den Kindern in Bremen und Bremerhaven etwas Gutes tun, weil sie zwei Jahre lang auf so viel verzichten mussten. Weil sie zwei Jahre lang besonders unter Corona gelitten haben. So ist die Idee der FreiKarte ursprünglich entstanden.
Heute aber ist die FreiKarte fast noch wichtiger. Denn viele Familien machen sich Sorgen, ob sie die nächste Strom- und Gasrechnung noch bezahlen können, sie machen sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz und sie sparen, wo immer es geht – zuallererst bei der Freizeit-Gestaltung. Auch diesen Familien helfen wir mit der FreiKarte. Auch sie können die Unterstützung dringend gebrauchen.
Wie übrigens auch die sogenannten Akzeptanzstellen, also die Kinos, die Indoor-Spielplätze, die Minigolf-Anlagen, und und und. Da sind ganz viele kleine Betriebe dabei, die sich ernsthafte Sorgen um ihre Existenz machen. Deshalb ist die FreiKarte auch ein Förderprogramm für diese Unternehmen. Und ich sage Ihnen ganz ehrlich: Ich finde das richtig so. Denn auch diese Betriebe gehören für mich zur kulturellen Infrastruktur, die in der Energiepreis-Krise jede Unterstützung dringend gebrauchen kann. Wir helfen also den Kindern, den Familien und den Betrieben.
In den kommenden Wochen werden wir Sie auf allen Kanälen der Senatskanzlei informieren. Hier in dem Newsletter, aber auch per Pressemitteilung und auf unseren Social-Media-Kanälen. Helfen Sie uns bitte mit, dass wir möglichst viele Kinder und Familien erreichen, damit alle in den Genuss der 60 Euro kommen. Erzählen Sie es in ihrem Bekanntenkreis, am Arbeitsplatz, im Sportverein. Ich danke Ihnen dafür von ganzem Herzen.
Ihr
#QUEEN_ELIZABETH
In der vergangenen Woche lag im Rathaus das Kondolenzbuch anlässlich des Todes von Queen Elizabeth II. aus. Etliche Bremerinnen und Bremer haben sich darin eingetragen. Mit tiefem Bedauern habe ich den Tod der britischen Königin vernommen. Ihre langjährige Regentschaft und ihr weltweites Engagement sind beispiellos. Ihr Lebenswerk verdient höchste Anerkennung. Wir verneigen uns vor der Lebensleistung einer beeindruckenden Frau, die mit großer Würde ihr Amt bis ins hohe Alter ausgeführt hat. Nicht nur in Großbritannien, weltweit – und eben auch in Bremen – war die Regentin überaus beliebt. Gerne erinnern wir uns an ihren hochumjubelten Besuch in Bremen und Bremerhaven im Jahr 1978.
Ich selbst bin kein Royalist, doch habe ich eine Weile in England gelebt und vor Ort stark gespürt, welche Faszination Elizabeth II. mit ihrem über Jahrzehnte andauernden und konsequenten Einsatz für ihr Land auf die Menschen ausgeübt hat.
Die Königin hat den Zweiten Weltkrieg als junge Frau miterlebt. Ihre Vita erinnert uns einmal mehr auch an die wechselvolle Geschichte zwischen Deutschland und Großbritannien, an den Einsatz des Vereinigten Königreiches für Freiheit und Demokratie. Dass in Bremen die Gräuel der NS-Diktatur beendet wurden, haben wir ganz wesentlich den Briten zu verdanken, die Bremen im April 1945 vom NS-Regime befreit und den Zweiten Weltkrieg hier beendet haben. Diese historische Leistung wird für immer unvergessen bleiben.
#AUSBILDUNGSWERKSTATT
Erst kürzlich haben wir in Bremen die neue Ausbildungswerkstatt der Deutschen Bahn im Bremer HAG-Quartier eröffnet. Hier wird die duale Berufsausbildung ganz wunderbar zukunftsfähig gestaltet. Auf 1.200 Quadratmetern erlernen aktuell 100 Auszubildende der gewerblich-technischen Berufsbilder sowohl das klassische Handwerk als auch digitale Technologien. Dazu zählen Robotik, digitale Pneumatik, 3D-Druck sowie Internet of Things (IoT). Angehende Elektrotechnikerinnen und –techniker, Industriemechanikerinnen und –mechaniker sind damit bestens für den Arbeitsmarkt der Zukunft gerüstet. Es ist genau, wie Andera Nahles, neue Vorstandsvorsitzende der Bundessagentur für Arbeit, kürzlich bei einem Besuch in Bremen gesagt hat: Wir müssen deutlicher kommunizieren, dass das klassische Handwerk heutzutage auch technische Fertigkeiten braucht – und gleichzeitig die Klimawende ohne fähige Handwerkerinnen und Handwerker nicht zu schaffen sein wird.
#BERLIN
Anfang der kommenden Woche trifft sich der Senat mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesregierung in Berlin, darunter auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz. Bei dem Treffen Montag und Dienstag in der Bremer Landesvertretung in Berlin geht es maßgeblich um die Frage, wie der Bund die Menschen und Unternehmen in unseren beiden Städten in der Energiepreiskrise unterstützen will – und wer das bezahlt. Der Senat wird sich für schnelle Hilfen einsetzen und – wie schon in der Regierungserklärung vor einer Woche in der Bürgerschaft – für eine Strom- und Gaspreisbremse werben, denn angesichts der explodierenden Energiepreise und der hohen Inflation geht den Menschen und den Unternehmen langsam das Geld aus. Das spüren wir in unseren Gesprächen jeden Tag. Schon am Mittwoch wird es wieder um die Energiepreiskrise und die Hilfspakete gehen: beim Bund-Länder-Treffen in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen und im Kanzleramt.
Wir haben kürzlich das zehnjährige Bestehen der Deutschen KindergeldStiftung Bremen im Bremer Rathaus gefeiert – leider wegen der Pandemie mit zweijähriger Verspätung. Eine tolle Veranstaltung für Menschen, die sich auf besondere Art und Weise für andere einsetzen. Die Deutsche KindergeldStiftung Bremen wurde 2010 von Bremerinnen und Bremern mit dem Ziel gegründet, mehr Chancengleichheit unter Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen. Grundgedanke der Stiftung war und ist, dass das Kindergeld ungerecht verteilt wird, da die tatsächliche "Kinderförderung" bei Familien mit hohem Einkommen durch den Kinderfreibetrag höher ist, als bei einkommensschwachen Familien. Die tatsächliche "Kinderförderung" liegt somit bei circa 290 Euro, das Kindergeld bei 219 bis 250 Euro.
Aktuell gibt es 30 Kindergeld-Spenderinnen und -Spender. Jährlich kommen zwischen 60.000 bis 100.000 Euro zusammen. Dass sich auf diesem Weg dem Thema Kinderarmut angenommen wird, finde ich überaus begrüßenswert. Hier wird ganz konkret Chancengleichheit und soziale Teilhabe ermöglicht. Denn die KindergeldStiftung hilft vor allem da, wo der Geldbeutel nicht so gut gefüllt ist. Dafür danke ich jeder einzelnen Spenderin und jedem einzelnen Spender. Durch ihren Einsatz sind viele tolle Projekte erst möglich geworden. Ihr Wirken hat Einfluss auf das Leben ganz vieler Kinder und Jugendlicher in Bremen, die es nicht immer leicht haben.
Bei der Messe HanseLife/InVita hat sich die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) etwas Besonderes einfallen lassen. Gemeinsam mit Partnern wurde in der Halle 6 ein Rollstuhl-Parcour eingerichtet, der Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit geben sollte, sich in die Situation eines gehbehinderten Menschen zu versetzen. Die Erfahrung hat mir einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig die Barrierefreiheit in unserer Stadt ist, wenn wir alle Menschen mitnehmen wollen. Nicht weniger sollte unser Anspruch sein. Ich danke allen Organisatorinnen und Organisatoren der Messe für eine gelungene Veranstaltung.
Ob Fahrzeugtechnik, Elektromobilität, Anlagenbau, Windenergie, Luft- und Raumfahrttechnik, Schiff- oder Maschinenbau – mit über 500 Mitarbeitenden an deutschlandweit zehn Standorten ist das Unternehmen SALT AND PEPPER maßgeblich am technologischen Fortschritt seiner Kunden beteiligt. Die SALT AND PEPPER Gruppe habe ich bei einem meiner letzten Unternehmensbesuche besucht. Der Hauptsitz in Bremen wurde bereits 2008 gegründet und ist seitdem stetig gewachsen und sichtbar erfolgreich geworden: Anfang des Jahres wurde SALT AND PEPPER zu einem der 100 innovativsten Unternehmen 2022 in Deutschland ernannt.
Die Gruppe steht exemplarisch für Innovation, Mut, Kreativität und Modernität – ein echter Leuchtturm in der Sphäre junger, erfolgreicher Unternehmen. Sie sind es, die neue Wege gehen. Und was besonders toll für Bremen ist: Sie schaffen es, junge und motivierte Menschen zu uns an die Weser zu holen. So kommt Bremen als Standort für Fortschritt und Entwicklung voran und wird vor allem auch als solcher wahrgenommen wird. Das ist mit der Auszeichnung als eines der 100 innovativsten Unternehmen 2022 nicht unbemerkt geblieben. Ich gratuliere ganz herzlich und bedanke mich für das Vertrauen in den Standort Bremen.