Was haben ein von der Bremer Firma Topas umfunktionierter Pkw, Rasenmähroboter und Löschroboter gemeinsam? Sie alle werden von einem Computer eigenständig gesteuert und fahren völlig autonom. Neues Wissen aus der Industriemathematik in realen Nutzen für Wirtschaft und Gesellschaft zu überführen – genau das ist das Ziel von Topas (kurz für Transferzentrum für optimierte, assistierte, hoch-automatisierte sowie autonome Systeme). Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine Ausgliederung aus den Fachbereichen der Informatik und der Mathematik der Universität Bremen. Am Mittwoch, 29. November 2023, war Bürgermeister Andreas Bovenschulte im Rahmen seiner regelmäßigen Betriebsbesuche vor Ort, um sich die Vielzahl der einzelnen Projekte genauer anzuschauen.
Bürgermeister Bovenschulte: "Topas ist der beste Beweis dafür, wie wichtig Industriemathematik ist. Und zwar in allen Lebensbereichen. Bei Topas werden eine ganze Reihe von Projekten auf Basis industriemathematischer Algorithmen umgesetzt, insbesondere auch im Bereich der autonomen Mobilität und des autonomen Fahrens. Bei einer Fahrt konnte ich das hautnah miterleben. Das hat mir noch einmal verdeutlicht, wie komplex das Ganze ist – und wie groß die Fortschritte. Ich freue mich, dass wir in Bremen in diesem Bereich mal wieder ganz weit vorne mit dabei sind."
25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tüfteln aktuell an rund 20 Projekten bei Topas. Während an der Universität Bremen die Grundlagenforschung erfolgt, kümmert sich Topas um die Entwicklung und den Transfer. Dabei arbeiten sie nicht nur an eigenen Projekten. Inzwischen nimmt das 2021 gegründete Unternehmen auch Aufträge entgegen – quasi dort, wo Ingenieurinnen und Ingenieure bei der Entwicklung auf eine komplexe industriemathematische Herausforderung stoßen, liefert Topas die Lösung.
Darüber hinaus hat Topas das Projekt "#MOIN!- MOdellregion INdustriemathematik" ins Leben gerufen. Zusammen mit der Universität Bremen und seinen Partnerinnen sowie Partnern verfolgt dieses die Vision, dass jeder und jede von dem universellen Wissen der (Industrie)-Mathematik profitieren kann. In den nächsten Jahren soll es zum Beispiel für die Öffentlichkeit, in Schulen, in Wirtschafts- und Industrieunternehmen entsprechende Projekte geben – erst in Bremen, Bremerhaven und dem Landkreis Osterholz, später auch in weiteren Landkreisen und Städten, so der Plan. Dadurch sollen zukunftsfähige Arbeitsplätze in der Region erhalten und neue geschaffen werden. Das Projekt wird im Rahmen eines Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in den ersten drei Jahren mit knapp sechs Millionen Euro gefördert. Es kann insgesamt zweimal verlängert werden.
Prof. Dr. Christof Büskens, Wissenschaftlicher Direktor TOPAS Industriemathematik und Professor am Zentrum für Industriemathematik: "Der Besuch des Bürgermeisters unterstreicht die rasant wachsende Bedeutung der Industriemathematik in unserer Region. Wir sind begeistert vom anregenden Austausch und freuen uns über das große Interesse, das uns entgegengebracht wurde. Die 'Modellregion Industriemathematik' in Bremen und umzu ist ein bedeutender Meilenstein für den Transfer industriemathematischer Innovationen aus der Universität heraus und zeigt das Engagement unserer Stadt, an der Spitze wissenschaftlicher und technologischer Entwicklungen zu stehen."
Dr.-Ing. Mitja Echim, Geschäftsführer TOPAS Industriemathematik: "Die Aufmerksamkeit des Bürgermeisters für unsere Arbeit bei TOPAS Industriemathematik, insbesondere unsere Fortschritte in den Bereichen autonomer Systeme und Energieanwendungen, ist eine große Ehre. Es ist ermutigend zu sehen, dass die Themen Wissenstransfer und Industriemathematik auf der politischen Agenda stehen. Diese Anerkennung unterstreicht die zentrale Rolle der Industriemathematik als Basis für die KI-Strategie des Landes Bremen und spiegelt unser Ziel wider, wissenschaftliche Erkenntnisse in praktische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Vorteile zu übersetzen."