Mit zwei Besuchen von Firmen aus der Lebensmittelbranche hat Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte am 16. Dezember 2021 seine Reihe von Betriebsbesuchen fortgesetzt. Heute war er zunächst bei dem Weinhändler VivoLoVin in der Duckwitzstraße und danach bei Roland Mills Nord im Hafen.
Bei VivoLoVin wurde Bovenschulte von Geschäftsführer Kai Schamar begrüßt. Er konnte dem Bürgermeister berichten, wie aus einer Idee über eine Zeitspanne von 33 Jahren ein mittelständisches Unternehmen mit 30 Beschäftigten, zwei Auszubildenden, einem Angebot von über 500 Bioweinen aus ganz Europa und einem Absatz von etwa zwei Millionen Flaschen pro Jahr geworden ist. Oder knapper: Einer der größten Bioweinhändler Deutschlands. Und der einzige mit einer eigenen Flaschenwaschanlage und Abfüllanlage, die es ermöglichen, Bioweine im ressourcenschonenden Mehrwegsystem anzubieten. Auch in der Wein-Stadt Bremen ist VivoLoVin der letzte verbliebene Wein-Abfüller. Der Vertrieb erfolgt bundesweit über den Naturkosthandel und die regionale Gastronomie. Daneben verkauft VivoLoVin in zwei eigenen Geschäften in der Neustadt und in Findorff Bioweine direkt an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Mittlerweile gibt es auch eine Tochterfirma in Polen.
Bürgermeister Bovenschulte: "Es ist faszinierend zu beobachten, was mit Kreativität einerseits und Enthusiasmus für eine Sache andererseits zu erreichen ist. VivoLoVin zeigt, was dabei entstehen kann. Besonders passend zum Produkt Biowein ist dabei sicherlich, dass er hier auch selbst in Pfandflaschen abgefüllt wird."
Kai Schamar, Geschäftsführer VivoLoVin: "Die Infrastruktur der Wein Werke Bremen, unserem eigenen Abfüllbetrieb, ermöglichte uns eine Struktur aufzubauen, die ein effektives, ressourcenschonendes Mehrwegsystem für Biowein bewirtschaftet. Wir sind bundesweit der einzige Abfüllbetrieb für Biowein, der auch die Reinigung und erneute Nutzung der Flaschen in-house organisiert. So reduzieren wir CO2-Emissionen, die durch unnötige zusätzliche Transporte zu externen Dienstleistern anfallen würden."
Bei Roland Mills Nord traf Bovenschulte auf ein altes, traditionelles Bremer Familienunternehmen mit langer Firmengeschichte. Mehr als 120 Jahre existiert das Unternehmen inzwischen am derzeitigen Standort, das vielen Bremerinnen und Bremern unter dem alten Namen "Rolandmühle" vertrauter sein dürfte. Mit der Wallmühle hat es 1832 für eines der heute beliebtesten Fotomotive der Stadt gesorgt. Das große Silo im Holz- und Fabrikenhafen mit seinen beeindruckenden Backstein-Wänden ist heute ein Kulturdenkmal. Und auf die Explosionskatastrophe 1979 wurde mit dem Bau einer der sichersten und modernsten Handelsmühlen überhaupt reagiert. Für die Getreideversorgung ist der Hafenstandort mit seiner Wasser- und Schienenanbindung weiterhin von zentraler Bedeutung für das Unternehmen. 2004 ging die Eigentümer-Familie Erling eine Allianz mit zwei anderen mittelständischen Mühlen ein und firmierte dabei in Roland Mills Nord GmbH & Co. KG mit Sitz in Bremen um. Mit 1,2 Millionen Tonnen Vermahlung pro Jahr stellt das Unternehmen heute täglich die Ernährung von 12 Millionen Menschen in Deutschland sicher. Jüngste Innovation des Unternehmens ist das Joint Venture Roland Beans GmbH mit einer regionalen Wertschöpfungskette von Leguminosen (Hülsenfrüchte) für eine nachhaltige proteinreiche Ernährung.
Bürgermeister Bovenschulte: "Roland Mills zeigt, wie ein erfolgreiches Unternehmen in Eigentümerhand durch Krisen kommen und in herausfordernden Zeiten in der Spur gehalten werden kann. Und wie die Produkterweiterung zeigt, ist selbst in so traditionell anmutenden Branchen die Fähigkeit zur Innovation eine wichtige Tugend. 100 Beschäftigte verdanken dieser Weit- und Umsicht ihren Arbeitsplatz. Und die Stadt kann sich auf Unternehmer verlassen, die zum Standort stehen."
Berend Jürgen Erling, Mitinhaber der Roland Mills GmbH & Co. KG: "Für die Getreideversorgung bleibt der Hafenstandort mit seiner Seeschiff- und Bahnanbindung von zentraler Bedeutung für unser Unternehmen."