Einen absoluten Hidden-Champion und eines der ganz großen Unternehmen in Bremen hat Bürgermeister Andreas Bovenschulte am 2. März 2023 im Rahmen seiner Betriebsbesuche besucht.
Das Unternehmen GehProTec hat gerade einmal fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gehört dennoch zu den ganz großen in seiner Branche. Hier werden individuelle Arm- und Beinprothesen hergestellt, die Menschen aus ganz Europa abnehmen. Gegründet haben die beiden Geschäftsführer Birgit Greubel und Peter Wehmeyer die Firma GehProTec GmbH bereits im Januar 2007.
"Was hier gelungen ist, ist die Abkehr vom klassischen Sanitätshaus. Statt Standardware anzubieten, setzten das Bremer Unternehmen auf hochwertige elektronische Prothesen", zeigte sich Bürgermeister Andreas Bovenschulte beeindruckt. Mit komplexer Sensortechnik ist es möglich, die Prothesen lernen zu lassen, so dass sie sich perfekt auf die individuellen Muskelbewegungen des Patienten anpassen. "Ich durfte das heute selbst ausprobieren. Es ist wirklich spannend, wie schnell die Interaktion zwischen Körper und Prothese funktioniert. Man darf gespannt sein, wohin uns diese Technik in Zukunft noch führen wird."
Geschäftsführer Peter Wehmeyer: "Wir können bereits heute alle Gliedmaßen ersetzen, die in irgendeiner Form verloren gehen. Dabei ist die Zeit der steifen Prothesen schon lange vorbei. Wer sich in unseren Beruf begibt, muss nicht nur sein Handwerk, sondern auch die Technik verstehen, die Prothesen heute zu einem ganz individuellen Hilfsmittel macht."
Einen zweiten Betriebsbesuch absolvierte der Bürgermeister beim Logistikunternehmen Kühne + Nagel, wo er sich sowohl mit der Geschäftsführung als auch Beschäftigten ausgetauscht hat. 80.000 Beschäftigte zählt das Unternehmen weltweit, 13.000 davon arbeiten in Deutschland, 1.500 in Bremen. "Die Branche hat in der Pandemie zum einen stark von dem wachsenden Online-Handel profitiert und schaut entsprechend positiv in die Zukunft. Das freut mich natürlich sehr", so Bürgermeister Bovenschulte.
Gleichzeit hat sich seit Corona der Arbeitsalltag vieler Beschäftigter stark verändert. Homeoffice ist inzwischen für viele Angestellte Alltag, feste Büros sind nicht mehr zwingend nötig. Entsprechend wurden die neuen Büroräume des Unternehmens im Handwerkerhaus in der Überseestadt komplett neugestaltet.
"Im Handwerkerhaus haben wir ein zeitgemäßes und mitarbeiterfreundliches Bürokonzept eingeführt. Flexible Arbeitsplätze unterstützen unsere Mitarbeitende, in Präsenz oder hybrid von unterwegs oder von zu Hause zu arbeiten", erklärt Axel Krichel, Mitglied der Geschäftsleitung von Kühne + Nagel in Deutschland, verantwortlich für den Bereich Kontraktlogistik. Statt fester Schreibtische haben die Beschäftigten ein Schließfach für ihren Laptop, Kopfhörer und weiteres technisches Zubehör. Damit ausgestattet, beziehen sie an ihrem Arbeitstag im Büro einen freien Tisch.
Gleichzeitig spürt das Unternehmen den Fachkräftemangel deutlich. Besonders Gabelstaplerfahrer sind schwer zu bekommen. "Gemeinsam mit der Geschäftsführung konnte ich über Ansätze diskutieren, wie vor allem zugewanderte Menschen leichter in das Unternehmen integriert werden können. Ich denke an dieser Stelle müssen wir auch künftig stärker arbeiten", so Bürgermeister Bovenschulte.